Es braucht nicht wenig, um die richtige Begleitung für eine lange und schöne Reise zu finden. Zunächst braucht es den Ballon. Er ist voller Farben, liebevoller Details und von einer magischen Anziehung, die es unmöglich macht, an ihm vorüberzugehen. Das ist nicht selbstverständlich, denn es gibt viele Ballons, und nicht wenige nehmen einfach den Nächstbesten. Janosch wusste das, nur für ihn war das immer falsch gewesen.
Es war vor allem ein Ballon, der ihn anzog und auch seine Reisebegleitung anziehen würde. Würdig und voller Stolz ragte die Kunstfaser-Ummantelung in den Himmel. Mit einer selbstverständlichen Ruhe stand der Korb an seinem Platz und wartete auf seine Passagiere. Nicht wenige waren schon stehengeblieben, einige hatten einsteigen wollen, einige hatte er gefragt, doch es würde eine lange Reise werden, und ein Korb konnte verdammt eng sein. Janosch wusste das, und daher war er oft alleine weitergeflogen.
Nur ist es ein blödes Unterfangen, denn alleine fliegt man nur im Kreis. Also war es an der Zeit, seine Reisebegleitung zu finden und an Bord zu bitten. Dabei braucht es nicht nur das Feuer zum Fliegen. Es braucht auch einen stabilen Korb, dessen Leinen sicher am Ballon befestigt sind, und für den sicheren Korb selbst, so unscheinbar er wirkt und unterschätzt er ist, braucht es viel Zeit. Nimmt man sich diese nicht und ist nicht ehrlich zu sich selbst, bricht der Korb schon beim Abheben auseinander. Janosch wusste das, und zum Glück war er allein darin gewesen, als er diese Erfahrung das erste Mal gemacht hatte.
Solange sich niemand dabei verletzt, nimmt man solche Fehler leicht mit Humor. Man lernt aus ihnen und wird aufmerksam, den richtigen Moment abzuwarten. Denn zum Fliegen sollte man seine Begleitung dort abholen, wo sie ist und nicht dort, wo man sie schon haben will. Da gilt es ruhig zu bleiben und den Anstand zu bewahren, auch wenn das Wetter mal wieder Kapriolen schlägt und einen Start unmöglich macht. Janosch wusste das mittlerweile, denn es war ein Sturm gewesen, der ihn an diesen Ort gebracht hatte.
Mit der Zeit war es ihm besser ergangen und er hatte sich zunehmend heimisch gefühlt. Er war umsorgt worden und hatte Hilfe bekommen, wie er auch seinen Ballon umsorgte und sich um ihn kümmerte, damit er voller Glanz erstrahlte. Er war zufrieden, mit dem was er tat und getan hatte und dankbar für die schönen Zeiten, die er erfuhr. Und eins war ihm inzwischen klar geworden. In Wirklichkeit braucht es nicht viel, um zu fliegen. Es braucht nämlich vor allem eines: Mut. Erst recht, wenn man schon einmal abgestürzt ist, und sich aufs Neue fallen und weitertragen lässt. Janosch wusste das nun, denn er hatte seine Reisebegleitung gefunden.
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