So, das erste Schreibhain-Berlin-Wochenende war klasse! Tolle Dozenten, Autoren-Kollegen und Texte. An Berlin gewöhne ich mich auch langsam und wenn die Abstellkammer im EasyHotel mal nicht frei ist, finde ich auch immer woanders Unterschlupf. Darum soll es jetzt aber nicht gehen, sondern vielmehr um den gelungenen Auftakt zur eineinhalbjährigen Autoren-Ausbildung im Schreibhain Berlin.
Auftakt und Anfang ist es in vielerlei Hinsicht. Vorstellung, Aufbruch und ein neues Kapitel auf dem Weg als Autor. Ja, blabla… es ging am ersten Wochenende um die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Und Perspektiven ist ein gutes Stichwort, denn wie jeder von uns Teilnehmern aus einer bestimmten Vorgabe einen ganz anderen Text schreibt, ist interessant und eröffnet eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Und um beim Anfang zu bleiben. Eine Übung bestand darin, aus einem vorgegebenen Satzanfang (Ich konnte mich vor Glück und Erleichterung kaum rühren…) eine kurze Geschichte aus der Ich-Perspektive zu schreiben:
Ich konnte mich vor Glück und Erleichterung kaum rühren. Was war das schön! Das war so schön! Ich hatte ja gar keine Ahnung. Ich wollte mich bewegen, aber es ging nicht. War das jetzt wirklich passiert? Hatte jetzt hier die Vergangenheit die Zukunft geküsst und gute Nacht gesagt? Ach, war das schön! Ja, sagte ich und stand noch immer regungslos dort und war einfach froh, dass der Abend diese Wendung genommen hatte. Ja, sagte sie und stand im Hauseingang. Ja, sagte ich, das war schön, dachte ich, und wie ging es jetzt weiter, wieso überhaupt weiter, es stand doch alles. Sie in der halboffenen Tür, die Zeit in der Gegenwart, wie sie nun schön war und ich mich kaum rühren konnte vor Glück und Erleichterung. Gute Nacht, sagte ich schließlich und drehte mich zum Gehen.
Soviel zum gelungenen Beginn. Eine aus zufälligen Worten selbstgebastelte Collage gibt es auch noch auf den Facebook-Seiten des Schreibhains.
Grüße an den Schreibhain Berlin
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