“Wenn du glaubst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo die Flanke her.” Alte Fußballerwahrheit und wie es mit einer Wahrheit so ist, bewahrheitet sie sich immer wieder. Vorausgesetzt der Zeitpunkt stimmt, sonst trifft sie natürlich nicht zu und dann verhungert der Spruch genauso wie der Stürmer vor dem Tor, der eben keine Flanke erhält.
So, worum sollte es eigentlich gehen: Genau, Peerewju.de steht als Blog auch vor dem Tor, spielt irgendwie aber nur auf Ergebnis halten und nichts passiert. Vielleicht steht es 0:0 oder 1:1, ein bisschen was ist schon passiert, aber gerade hat der Trainer schon überlegt, den Blog auf die Bank zu setzen, da kommt von Linksaußen Tanja Steinlechner herangestürmt, ihreszeichen Dozentin und Leiterin des Schreibhains, Autorin mehrerer erschienener und noch kommender Bücher, dazu Bloggerin der Originalausgabe. Sie flankt auf Peerewju.de, gerade noch ist der Schriftzug auf dem Ball zu erkennen “Liebster Award”, da nimmt der Blog die Vorlage an, legt den Ball locker vom rechten auf den linken Fuß und schiebt ihn unhaltbar in die Ecke.
Auf deutsch: Tanja, lieben Dank für die Nominierung zum Liebster Award, die ich hiermit gerne annehme. Wie ich gesehen habe, befinde ich mich in illustrer Autorengesellschaft (Fabian Baader, Michael Schäfer). Und wie es sich für den Award gehört, hier die Antworten auf Tanjas Fragen. Weiter unten findet ihr dann meine Nominierten und meine Fragen an sie.
1) Wie entstehen Deine Texte? Gibst Du uns Einblick in Deine Werkstatt?
Wenn es um den Blog geht, schreibe ich selten einfach drauflos – wenngleich mich das Ergebnis in diesen Fällen oft selbst überrascht (das automatische Schreiben vom Schreibhain lässt grüßen). Meistens sammle ich Stichwörter zu einer (Kurz-)Geschichte oder zu einem Text in meinem Schreibbuch. Irgendwann beginne ich dann zu schreiben und siebe den Text schließlich nach dem alt bewährten 3-Stift-Korrektur-Verfahren aus (Achtung, der Text könnte Ironie enthalten). Bei meinen bisherigen Romanprojekten läuft das so oder so ähnlich ab, dauert alles nur etwas länger, das Sieben. Außerdem sammle ich dazu weitere Details zu Figuren und Orten in separaten Mappen.
2) Gibt es ein Thema, das Deine Figuren, unabhängig von Deinem Stoff, immer wieder umtreibt?
Ja, gibt es, und um es mit dem Untertitel eines Buches zu sagen: Freundschaft, Fußball und das Ganze. Dabei steht das Ganze zumeist für die Liebe (meist der zwischen Mann und Frau).
3) Warum schreibst Du Romane?
Um zu unterhalten; aus Spaß, aus Freude, um (Mini-)Welten zu schaffen und abzubilden, um mich und meine Figuren kennen zu lernen, zu entwickeln und laufen zu lassen.
4) Die Muse hat Dich geküsst – eine Romanidee ist entstanden. Teilst Du einen solchen Moment?
Ein Griff zum Füller und der Satz, die Idee, das Fragment, möglichst schnell zu Papier gebracht, so schnell wie ich gar nicht schreiben kann, aber es will einfach raus und es ist so genial (denke ich wenigstens in diesem Moment), dass es unbedingt erhalten bleiben muss, aber es nur dann bleibt, wenn bei einem späteren Blick auf die Notiz(en) das Gekrakel zu entziffern ist.
5) Gibt es Rituale, die Dich beim Schreiben begleiten?
Zunächst der Rahmen, der aus einem Wochen- und Tagesplan besteht, der grüne Tee am Morgen natürlich… manchmal gehört Musik dazu, meistens Füller und Papier, immer Ordnung auf dem Schreibtisch, noch ein Glas Wasser zur Hand und volle Konzentration auf das Schreiben.
6) Wenn Du eine Zeitreise unternehmen könntest, in welche Epoche ginge es für Dich?
In eine analoge Zeit, in der die Koteletten lang sind, die Autos stilvoll und ohne große Elektronik auskamen. Eine Zeit, in der das Sieb, durch das die verlockenden Möglichkeiten fallen, überschaubar ist, und genügend Zeit erscheint, sich diesen Wünschen und Möglichkeiten zu widmen. Ach, was klag’ ich: Es ist schön, jetzt eine (Aus)Wahl zu haben.
7) Welche Menschen möchtest Du in diesem anderen Zeitalter treffen?
Meinen Vater, um zu erfahren, was er schon damals für ein Spaßvogel war und ihn als Freund zu erleben. Am besten auch noch mitzubekommen und ihn dabei zu begleiten, wie er meine Mutter kennen lernt. Natürlich ohne in das Geschehen einzugreifen 😉
8) Einen Tag mit einem/r Schriftsteller/in Deiner Wahl verbringen, wen triffst Du und weshalb?
Ronald Reng. Weil mir jedes seiner Bücher gefällt, mich der Sprachstil und die Recherche jedes Mal wieder beeindrucken.
9) Eine Fee schenkt Dir eine magische Fähigkeit. Welche suchst Du Dir aus?
Die Fee lächelt, ich überlege. Der Klassiker: Mir immer etwas wünschen zu können. Das wäre toll.
“Das kannst du doch eh schon!”, ruft da eine Stimme barsch.
“Nur ob es eintritt, das ist so eine Sache”, höre ich eine andere Stimme, die sanfter ist.
“Das hängt auch von dir ab”, meint wieder die erste. “Und was du für deinen Wunsch zu geben bereit bist.”
Woher kann ich das denn wissen, ohne mich dabei zu verzetteln, frage ich mich. Wie wäre es also mit der Weisheit zwischen dem Machbaren und dem Unmöglichen unterscheiden zu können?
“Boah! Das ist doch langweilig”, ruft die erste Stimme herausfordernd.
“Vielleicht weißt du es ja eh schon”, gibt die zweite Stimme vorsichtig zu Bedenken. “Die kleinen Schritte kannst du meist überblicken. Und wer schon die großen, wenn aus einem kleinen immer etwas Neues folgen kann?”
Ja, das ist auch wieder wahr, stimme ich meinen Beratern in Gedanken zu und die Fee lächelt mich weiter erwartungsvoll an. Was fehlt mir überhaupt an Fähigkeiten, frage ich mich und “Frieden wäre doch schön”, meinte diesmal die zweite, zartere Stimme.
“Boah! Das ist doch keine Fähigkeit!”, widerspricht die erste und prustet verächtlich aus.
Vielleicht ist es aber das Herbeiführen davon, murmle ich vor mich hin und während ich weiter darüber nachdenke und nach den beiden Stimmen lausche, hat mir die Fee schon endlich eines geschenkt: Entschlussfreude.
10) Welche Bücher nimmst Du mit in den Urlaub?
Alle, die ich zur Hand habe und ins Gepäck passen. Zuletzt auf der Reise nach Süd(Amerika) waren es 5kg “Unendlicher Spaß” und “Mroskos Talente”. Das war ein besonderes Vergnügen bei jeder der Gewichtskontrolle an den Flughäfen.
11) Ein Jahr lang schreiben an einem Ort Deiner Wahl. Wohin zieht es Dich?
Oh Canada! Our home and native land!
Und bevor ich bald aufbrechen werde, hier meine Nominierten, fast so eloquent-wortgewandt und freundlich-liebevoll vorgetragen wie in der Klaus-Kinski-Parodie von Max Giermann.
Annegret Heinold
Dörte Giebel
Fabian Freigeist
Jenna Strack
Mirjana Teuner
Toby Volke
Es würde mich freuen, wenn ihr am Award teilnehmt und Vergnügen mit den Fragen habt:
1) Zunächst mal der Standard: Wie bist zu Deinen Blog gekommen?
2) Was reizt Dich am Bloggen und an dem Thema Deines Blogs?
3) Welches Ziel / welche Ziele verfolgst Du mit deinem Blog?
4) Was gibt Dir Motivation dafür? Was gibt Dir etwas zurück?
5) Du hast einen Monat frei und jedes Budget: Wie würdest Du Deinen Blog verändern?
6) Nach getaner Arbeit bekommst Du noch einen freien Monat: Wohin zieht es Dich?
7) Nach Deiner Rückkehr zeigt sich, dass Du allein von deinem Blog leben kannst. Wie feierst Du?
8) Welchen anderen Blogger/Journalisten/Autor würdest Du einmal treffen wollen? Und, warum?
9) Dieser Schriftsteller schreibt einen Text/Roman über Dich. Wie ist der (Unter)titel?
10) In welchem Verlag oder in welcher Zeitung/Zeitschrift findet die Veröffentlichung statt?
11) Stelle elf Autoren für eine Mannschaft zusammen. Wer spielt wo? Alternativ ein Firmen-Abteilung oder andere frei wählbare Gemeinschaft aus Autoren, Schauspielern o.ä.
Spielregeln Liebster Award:
Danke der Person, die Dich nominiert hat und verlinke ihren Blog in Deinem Artikel.
Beantworte die 11 Fragen, die Dir der Blogger, der Dich nominiert hat, gestellt hat.
Nominiere 2 bis 11 weitere Blogger für den Liebster Award.
Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für Deine nominierten Blogger zusammen.
Informiere Deine nominierten Blogger über den Blog-Artikel.
Das Beitragsbild kannst Du optional in deinen Beitrag einfügen.
Schreibe diese Regeln in Deinen Liebster-Award-Blog-Artikel.
Friedel meint
Das wäre schon ‘ne Nummer. Kann dir aber versichern, dass ich auch schon als Jungspund gerne meine Späße gemacht und viel gelacht habe. Lachfalten hatten schon immer mehr Charme als Zornesfalten.