Die sozialen Medien haben alles verändert, heißt es. Wie so vieles alles verändert hat. Das Auto, das Smartphone und die Erfindung der elektronischen Zahnbürste. Alles wird smart und wahrscheinlich werden wir beim Putzen unserer Kauleisten in Zukunft darüber informiert werden, welchen Zahn wir uns wie lange gewidmet haben und welcher noch unserer Aufmerksamkeit bedarf. Sehr smart, wirklich sehr, sehr smart! Ob man dann auf Knopfdruck auch den nächsten Vorsorgetermin vereinbaren oder eine Zahnersatzversicherung abschließen kann? Das geht dann wie so vieles natürlich online ohne soziale Interaktion, und wird auf der Gegenseite bestenfalls ebenso elektronisch verarbeitet.
Da lobt man sich doch die sozialen Medien, denn hier gibt es noch echte Kommunikation zwischen echten Menschen, und auch Bots, und Menschen, die hinter den Bots stecken (und von ihren Bots wiederum gesagt bekommen, was sie zu tun haben). Überhaupt Bots. Diese Viecher sind mittlerweile überall . Wenn man heutzutage auf der Hilfeseite eines Unternehmens unterwegs ist, öffnet sich nicht selten ein Chat-Fenster. Glaubt man dort mit einem Mike, Arnold oder einer Silvia zu chatten, sind dies nur erfundene Namen mit automatisierten Antworten. Das funktioniert solange, bis dem computergesteuerten Wesen das Futter ausgeht, dann erst greift ein Mensch ein.
In den sozialen Medien ist es bisweilen umgekehrt. Dort sind vermehrt die echten Menschen unterwegs und denen geht selten das Futter aus wie man an manchem Kommentar und den dortigen Gepflogenheiten erkennen kann. Nicht selten wird dort heftig diskutiert, beleidigt, beschimpft und gemobbt – zuweilen hirnloser als jegliche Bots jemals programmiert werden könnten.
Aber natürlich gibt es auch die guten Seiten, zum Beispiel als echter Mensch mit anderen echten Menschen in Kontakt zu treten oder trotz großer Entfernung in Kontakt bleiben zu können. Man kann dem Leben anderer folgen, sich inspirieren lassen und einfach eine kurzweilige Zeit verleben. Mit Video, Musik und Spaß – und vielem mehr.
Und nachdem mich nun mein engster Marketing-Beraterstab vermehrt auf diesen bei mir ausgetrockneten Kommunikationsweg hingewiesen hat, bin ich dort wieder aktiv geworden und inzwischen auf Instagram zu finden. 100% Original, 100% echter Mensch, 100% echte Bilder (von den Filtern einmal abgesehen).
So viel zum morgendlich-konfusen Blog-Eintrag, erstmal jetzt die Zähne putzen.
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