Gott hat unserem Haus eine sprechende Tür geschenkt. Sie ist jetzt immer zu hören, wenn das Haus jemanden verschluckt oder auf die Straße spuckt. Im Grunde ist sie wie ein Hund, sie jault vor allem dann, wenn jemand das Haus verlässt. Zum Glück ist es nur ein Aufjaulen für den Moment, und die Tür beruhigt sich wieder. Man stelle sich nur vor, sie würde durchgängig solch’ ein Theater machen oder vielleicht noch vorbeikommende Passanten oder Fremde ankleffen. Sie begnügt sich mit der Begrüßung und Verabschiedung, und ist auch sonst ganz genügsam. Steht nur dort, die meiste Zeit des Tages und lässt das Schicksal über sich ergehen. Sie klappt nach links und rechts – je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet – und ist die Ruhe selbst. Es wäre also wenig verwunderlich, wenn sie still hielte, wenn jemand ein wenig ihre Gelenke schmierte, und sie dann ohne Jaulen wieder ihren Dienst verrichten könnte. Ob sie dann glücklich wäre? Man könnte sie fragen, aber was würde sie schon sagen? Sie würde schweigend ihren Dienst verrichten.
Friedel meint
…dann werde ich unsere nicht mehr ölen – wer hat schon eine sprechende Haustür!
janmikael meint
gute Idee 😛