Er horchte in sich hinein, denn er wollte verstehen, wie Gott ihn meinte. Er hatte seinen Körper geschenkt bekommen, sein Herz und das Leben. Es war an der Zeit eine Brücke zu bauen und sich der Welt zu freuen. Also ging er in den Garten und pflanzte seinen Laptop ein. (50) …
Totgeschweigen
Nur von ganz tief innen meldete sich manchmal noch diese Stimme, die daran erinnerte, dass es dort einmal jemanden gegeben hatte und in jedem Moment alles als Lüge entlarven konnte. (30) …
Engel
Es waren seine Freunde gewesen, die ihn überredet hatten doch noch mitzukommen. Anders hätte er sie nicht gesehen. Es war der beste Freund seines besten Freundes gewesen, den er zufällig getroffen hatte. Anders hätte er sie nie angesprochen. Er hatte gelächelt, sie hatte gelächelt. Anders hätte er nie an sie geglaubt. (50) …
Partnerschaft
An manchen Tagen war er sogar zu müde, um aufzustehen. Doch Schmerzen hatte er keine, denn sie saß bei ihm. Auch das Reden fiel ihm schwer, doch für gewöhnlich sprachen sie mit den Augen. Sie lachten und freuten sich ihrer Erinnerungen und keine ihrer Unzulänglichkeiten konnte sie noch erschrecken. Sie hatten ihr Glück gelebt, und obwohl sie Entscheidungen alleine hatten treffen müssen, war ihre Liebe immer Teil davon gewesen. (69) …
A class guy
Kuniberts Luongo-Begegnung in Vancouver Immer wieder traten Leute an den Tisch, der ein paar Meter von Kunibert entfernt in der rustikal eingerichteten Sportsbar stand. Der muskulösere der beiden Typen, der sein langes schwarzer Haar zurückgekämmt und zu einem kurzen Zopf zusammengebunden hatte, wurde immer wieder angesprochen – von Männern, Frauen und Kindern. Mit einem freundlichen Lächeln jedoch wehrte er ab, was sich die Leute von ihm wünschten. „He looks like Lou.“ Ein älterer Herr mit tief ins Gesicht gezogener Cappie hatte sich zu Kunibert an die Bar gesetzt. „Lou?“ „You don’t …
Zeitmaschine II
Sie war in die Vergangenheit gereist und hatte die Verantwortung für den Teil übernommen, der schiefgelaufen war. Sie war in der Zukunft gewesen und hatte sich Erlebnisse ausgemalt, die sie so vielleicht nie wieder teilen würden. Doch für mehr konnte sie keine Verantwortung übernehmen. Sie hatte es ihr gesagt, sie hatte es ihr geschrieben, ihre Reaktion darauf konnte sie nicht ändern. Es war nicht mehr an ihr, die Größe ihrer Freundschaft zu beweisen, sondern höchste Zeit, in der Gegenwart auszusteigen und weiterzuleben. (82) …