“Wir wollten das nicht tun”, flüsterte er und rollte sich von ihr auf die andere Seite des Bettes. “Tja”, murmelte sie, denn er hatte es ihr versprochen. (27)
Konsequenz
“Was war schon konsequent?”, fragte er sich und legte etwas Holz aufs Feuer. Diesen Weg ging er allein, noch hatte er niemanden gefunden, der sich Nacht für Nacht mit ihm nicht mehr als ein Zelt teilen und nur daraus leben wollte, was in seinem Rucksack war. “Was war schon konsequent?”, fragte er sich und griff […]
Minus Neun (II)
Wenn er die Augen öffnete, ihr einen Gute-Nacht-Gruß schickte, sie von ihm träumte, er das Feld bestellte, ihren Tag begrüßte, wenn sie die Saat begoss, der Glaube an das Versprechen Kraft gab, einander zu verstehen, wenngleich die Zeit eine and’re war. (41)
Leinen los
Seinen Schreibtisch und einen Stuhl, mehr brauchte er nicht. Und alles, was es unter Deck nicht gab, gab es auf dem Ozean. (22)
Minus Neun
Steuerte sie in die Nacht, strahlte bei ihm die Sonne auf. Fühlte er sich dann allein, verschwand sie in die Welt, kämpfte er im Trubel, sie wieder um seine Nähe bat, er seiner gehetzten Worte dachte, dessen sie sich im Bett wälzte, nur der Glaube an ein Versprechen die letzte Rettung war, einander zu verstehen, […]
Jaawolll
Die Sonne schimmerte orangen-rot über dem Wasser. Er hatte sein Ruderboot in der Mitte des Sees an einer Boje festgemacht und beklatschte seine Schüler: “Jaawolll! Nummer zwölf. Gut gemacht!” Im Kreis furen sie um ihn herum, bemüht den richtigen Kurs zu finden. “Nummer eins, mehr anluven! Jaawolll! Das sieht gut aus!” Gutgelaunt strahlte er über […]
Herzenswunsch
Er hatte sie nicht kommen sehen, nur ihr Lachen gehört, dass sie ihm oft geschenkt hatte. Als er sich umblickte, fühlte er den Stich. Sie hatte immer zu ihm gehalten, ihm zugehört, als ihn Zweifel gepackt hatten, und in seinen Augen war es so wenig gewesen, was er hatte zurückgeben können. Und da lächelte er […]
R-ein-heit
Auf der Flucht hatte sie sich in ihrer Höhle versteckt, alle Fenster und Türen geschlossen. Allein mit ihrer Vergangenheit und ihren Zukunftwünschen war sie darüber krank geworden. Doch nun waren ihre Wunden geheilt, ihre Haut rein geworden. Es war an der Zeit, frische, unverbrauchte Luft einzuatmen und dem Leben eine Chance zu geben. (53)
Illusion
Immer wieder konnte er vergessen, nur da waren dann ihre Augen, die ihn anblickten. Das offene oder nach hinten gebundene Haar, das er zu gerne betrachten mochte. Ihre flüsternde Stimme, die er zu verstehen meinte. Ihre Nähe, die er zu fühlen glaubte und ihre Verletzlichkeit, die ihn zutiefst berührt hatte. All die Sätze, die er […]