Der erste Schritt ist immer der Schwerste, und der nächste Gegner ist es sowieso. Um diesen zu besiegen, sind schon ein paar Schritte mehr notwendig – manchmal sogar der berühmte Extra-Schritt. Wohl dem, der dabei Sieben-Meilen-Stiefel trägt, wenngleich derjenige weniger von der Landschaft sehen wird. Weshalb ich das schreibe? Gute Frage. Es überkommt mich einfach und es sind die ersten Trainings-Schritte auf dem Weg in ein neues Leben. Das klingt hochtrabend, aber was ist es, wenn es das nicht ist? Die Aussicht neben meinem gut bezahlten Brotjob zwei Wochentage zum Schreiben geschenkt zu bekommen…
Gerade bin ich über den Weihnachtsmarkt gegangen. Zumindest habe ich versucht, einen Schritt vor den anderen zu setzen, aber es ist voll, sehr voll. Überall stehen Leute, weil überall Stände stehen – die meisten mit Glühwein, Backäpfeln und Lebkuchenherzen. Dazwischen ragen einige heraus, und man sieht, welcher Stand nicht gleich zum nächsten Fest weiter zieht, sondern das ganze Jahr herausgeputzt wurde. Selbstgestrickte Pullover, handgemachte Mohrenköpfe oder geschnitzte Holzeulen und Tannen in Lebensgröße. Für alle diese Stände wird jemand seine Schritte gesetzt haben, mal leise, mal laut, mal fest, mal unsicher, und am Ende sorgen alle gemeinsam für das, was es ist: den Weihnachtsmarkt.
Und jeder Standbesitzer wird eines Tages mit dem ersten Schritt begonnen und den inneren Schweinehund besiegt haben. “Das ist doch Blödsinn!”, sagt der nämlich gerne oder Sachen wie “das schaffst du doch sowieso nicht.” Dieser innere Hund ist schon ein Schwein. Doch andererseits ist er ein Motivator und der erste Herausforderer. Für jeden Schritt, den man setzt, kann man diesem Hund eines Tages erwidern: “Siehst du, es geht doch!” Ganz egal, ob man nun einen Stand aufgebaut hat, Pullover strickt oder Geschichten schreibt. Dann wird selbst dieser Hund lachen, vielleicht sogar so sehr, dass er zu grunzen beginnt, und schließlich wird er sagen: “Respekt, mein Freund! Und dabei hast du nur den ersten Schritt gemacht…”
Ricarda meint
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Zwei Tage zum Schreiben – das hört sich gut an! Ich wünsche Dir viel Erfolg und eine große Portion Mut!
Schreibende Grüße, Ricarda
janmikael meint
Dankeschön 🙂 es läuft sehr gut an.