Wenigstens den Saisonabschluss hatte Robert versöhnlich bestreiten wollen. Statt dessen lag er nun auf seinem Hotelbett und starrte die Decke an. Hätte er nur auf Simon gehört, er hätte sich das Turnier geschenkt. Jetzt war er vorzeitig ausgeschieden und bis zur Wiedergutmachung zur neuen Saison musste er zwei Monate warten.
Vielleicht sollte er Simon entlassen, vielleicht sollte er ganz aufhören. Er hatte an Schnelligkeit eingebüßt und diese ganze Fliegerei ging ihm sowieso auf die Nerven. Er wusste nicht mal mehr, in welcher Stadt er war. Es war immer das gleiche. Irgendwelche Zimmer, irgendwelche Leute, und dann so eine Niederlagen. Nur zu Hause war es auch nicht viel besser, da würde ihm auch die Decke auf den Kopf fallen, dachte er, als auf einmal das Telefon klingelte. Wahrscheinlich Simon. Der wollte bestimmt noch raus oder irgendein Journalist, der ihn zu einem Interview überrreden wollte.
“Omerowitsch?”, nuschelte Robert halbschlafend in den Hörer.
“Is there George?”, hörte er eine Frauenstimme.
“George?”
“George…, you know.”
“Hier is no George,” begann Robert in seinem mäßigen Englisch.
“Excuse me, then.”
Die 308 verschwand aus dem Display. Nette Stimme, dachte Robert. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor, aber welchen George hatte sie gemeint. Ihm fiel nur ein Fußballer mit dem Namen ein, aber ein anderer Tennisspieler. Fehlanzeige. Vielleicht wusste Simon mehr. Vielleicht langweilte der sich auch gerade auf seinem Zimmer und hatte Lust auf ein Ratespiel. Aber welche Zimmernummer hatte Simon überhaupt, überlegte Robert, als er zum Hörer griff. Dann wählte er die 308.
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