Italien hatte einen, Portugal einen, Deutschland keinen. Während Kunibert Eder gerade die Sommerpause genoss und mit Vergnügen von einem Kollegen und seiner Frau im Urlaubs-Liegestuhl gelesen wurde, sorgten Kuniberts Namensvetter bei der Fußball-EM in Frankreich für Furore. Éder mit brasilianischen Wurzeln schoss Italien zum vorentscheidenden 1:0 gegen Schweden und zum Gruppensieg, Éder mit afrikanischen Wurzeln krönte Portugals unermüdlichen Turniereinsatz im Finale gegen Frankreich.
Nur “Uns Kuno” Kunibert Eder verweilte in Wartestellung. Und im Nachhinein und nach dem Ausfall von Mario Gomez wussten es alle besser. Deutschland hat ein Sturmproblem. Der Tank in der Mitte wurde sträflich vernachlässigt, man habe zu viel auf Taktik und Technik gesetzt, sei im Schönspielen aus dem Turnier geschieden und nun böse erwacht. Denn einer habe gefehlt, einer der vorne auf die Bälle wartet, sie versenkt, einer wie der Bomber es war und ist.
Kein Zweifel also, dass dieser Spielertyp für die WM 2018 ganz oben auf der Nominierungsliste stehen wird und wer weiß, vielleicht spielt der künftige Bomber der Nation gerade noch in der Fußball-Kreisklasse. Kunibert Eder jedenfalls strebt andere Bestlisten an, die WM 2018 aber wird er sicher wieder von zu Hause verfolgen. Und wenn es für die deutsche Mannschaft dann erneut bis zum Halbfinale reicht, trotz schönem Spielens und Bomber-Toren nur der Titel fehlt, wird mancher vielleicht sagen, der Bomber allein kann es halt nicht reißen, denn jeder sollte einen Eder haben. Dieser fehle schon seit Jahren.
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