Vom inneren Widerstand den nächsten Schritt zu machen
Seitdem ich Crime (Kriminalroman und Thriller schreiben) von Larry Beinhart gelesen habe, ist die Geschichte von Kunibert Eder ein Zug. Ein Zug, der aus verschiedenen Waggons besteht und sie alle stehen bereits im Depot zur Abfahrt bereit. Was ich jedoch noch nicht richtig ausgearbeitet habe, ist das Innenleben dieser einzelnen Abteile, und hier beginnt mein aktuelles Problem.
Mut zur Liebe heißt das zweite Kunibert-Eder-Kapitel, das seit Tagen, nein, Wochen unangetastet auf meinem Schreibtisch liegt. Der Hauptprotagonist und seine beiden besten Freunde sitzen bereits in dem Waggon, sinnieren über die Liebe und den Sinn und Unsinn der Treue. Wie ich nach der jüngsten Kritik an meiner Geschichte allerdings festgestellt habe, sitzen sie offenbar noch unerkannt im Halbdunkeln und die Innenausstattung des Abteils weist einige Mängel auf.
Zutritt versperrt
Soweit so gut oder so schlecht. Immerhin stehe ich mit meinem Werkzeugkasten bereit, die Unachtsamkeiten meines Handwerks auszumerzen. Nur irgendwer oder irgendwas hat das Depot vor meinen Augen abgeschlossen und versperrt mir den Weg zu meinen Waggons. Es mag mein innerer Schweinehund sein, doch ich fürchte, es ist mehr als das. Es ist wie eine unsichtbare Wand, ein unwahrscheinlich starker Widerstand, der mich nicht dorthin gehen lässt.
Mut zur Lücke, sagte ein alter Lehrer immer, wenn es darum ging, unbekanntes Terrain zu betreten und wenigstens den ersten Schritt zu machen, wenn man den zweiten noch nicht vorausahnen kann. Dieser erste Schritt aber tut auf eine merkwürdige Art und Weise weh und etwas in mir, von dem ich nicht weiß, was genau es ist, sträubt sich vor dem Weitergehen.
Vielleicht sehe ich die Tür nicht, vielleicht nicht das, was dahinterliegt. Jedem Anfang wohnt doch ein Zauber inne, schreibt Herrmann Hesse und doch ist er oft so schwer, so viel schwerer als die tausende Schritt zuvor.
Sinnfrage im Umschlag
Was für ein Glück jedoch, dass ich dieser Tage Post erhalten habe – Werbung für verschiedene Seminare, sollte ich erwähnen. Eines heißt „Vom Sinn innerer Widerstände“ von Barbara Sher und so wie die Dinge liegen, werde ich nicht umhinkommen, daran teilzunehmen. Meine Erwartungen daran mögen nicht sonderlich groß sein, nachdem ich einige Youtube-Videos dazu gesehen habe, aber Barbara Sher’s Bücher habe ich bislang immer als hilfreich und inspirirend empfunden.
Und viel wichtiger: Nur alleine, mich auf den Weg dorthin zu machen, könnte nicht weniger als der erste Schritt sein. Der erste Schritt, diese unsichtbare Wand zu durchschreiten und mich um die Innenarchitektur meiner Waggons zu kümmern.
Denn Mut zur Lücke, sagt mein Lehrer, Mut zur Liebe mein Kapitel und Mut zum nächsten Schritt meine innere Stimme.
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